Kölner Familienunternehmer fürchtet baldiges Hotel- und Restaurant-Sterben und konkretisiert noch einmal den umfassenden Solidarpakt
Köln, 11. Mai 2020 – In seinem sechsten Brief in Folge an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und ihr Kabinett skizziert der Kölner Familienunternehmer Dirk Iserlohe (CEO der HONESTIS AG, zu der die Dorint Hotelgruppe mit über 60 Hotels & Resorts und rund 4.500 Mitarbeitern) noch einmal eindringlich die aktuelle Situation einer immer weiter zusammenbrechenden, sozialrelevanten Hotel- und Gastronomie-Branche. In seinem Schreiben hat er nun zum wiederholten Male konkrete Lösungsansätze aufgezeigt, mit denen es gelingen könnte, die stark angeschlagene Branche zu retten. Dirk Iserlohe sieht die einzige Chance darin, die Verantwortung auf alle Leistungspartner der Wirtschaft zu verlagern. Sein Konzept sieht daher vor, die Lasten nach Billigkeit und Leistungsvermögen neu zu verteilen, was zugleich die Staatslasten mindern würde.
Iserlohe stellt fest, dass die Hotel- und Gastronomiebetriebe in ganz Deutschland noch keinerlei ausreichende Programme, Hilfsmaßnahmen oder unterstützende Gesetze erhalten haben. Seiner Meinung nach greift die beschlossene Umsatzsteuer-Senkung – ausschließlich auf Speisen und vor allem nur für ein Jahr befristet – in Zeiten von schwachen Umsätzen nicht. Wenn die Umsätze vielleicht wieder ein akzeptables Niveau erreicht haben, zieht der Staat die Entlastung wieder zurück.
Viele der Hoteliers fühlen sich - wie Iserlohe selbst - von der Bundesregierung unverstanden und vernachlässigt!
Dirk Iserlohe erläutert der Bundeskanzlerin und ihren Ministern in seinem erneuten Schreiben noch einmal die schwierige Situation, in der die meisten Kolleginnen und Kollegen und er selbst sich befinden: Anders als die Automobilbranche, in der Umsätze später getätigt und die Produkte gelagert werden können, verliert jedes Hotel jeden Tag Umsätze. Denn das Hotelzimmer, das heute nicht gebucht wurde, kann morgen nicht doppelt so teuer verkauft werden, um die letzte Nacht auszugleichen. Gleiches gilt auch für die Gastronomiebetriebe mit ihrem Speisenangebot.
Der Streit um die Pacht und Miete ist im vollen Gange
Dirk Iserlohe spricht inzwischen sogar davon, dass bei den Immobilien-Eigentümern, die an Hotels und Gaststätten vermietet oder verpachtet haben, der „Darwinismus“ ausgebrochen ist. Damit sorgen die Vermieter und Verpächter – gestärkt durch ihre Lobby/Verbände dafür, dass keinerlei Solidarität, sondern nur noch blanker Egoismus in der Wirtschaft durch das aktuelle Covid 19 Gesetz gefördert wird.
Druck zur Zahlung von Pachten, Mieten und Kapitaldiensten wächst
Dirk Iserlohe hat als Betroffener – das Volumen der Pachten und Kapitaldienste in seinem Konzern beträgt rund 50 Millionen Euro, denen keine nennenswerte Umsätze gegenüberstehen – bereits mehrfach zum Artikel 240 § 2 EGBGB Stellung bezogen. Aktuell wird seiner Meinung nach ausschließlich den Banken und den Vermietern/Verpächtern der Rücken gestärkt. Im dritten Monat der Corona-Krise bedeutet das, dass der Druck zur Zahlung der Mieten, Pachten und Kapitaldienste nun – bei allen Hoteliers und Gastronomen – wächst, ja sogar eskaliert.
Hinzu kommt, dass die Zinsen für Pacht- oder Mietrückstände mit neun Prozent p. a. über dem Basiszins berechnet werden, Vollstreckungen angedroht und wahrscheinlich demnächst Gerichtsvollzieher bestellt werden. „Davon werden die kleinen und großen Betriebe der Hotel- und Gastronomiebranche gleichermaßen betroffen sein“, so - der in den letzten Jahren erfolgreiche - Familienunternehmer Dirk Iserlohe. „Das hat doch nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun“, ärgert er sich inzwischen. Mit all seinen Sorgen kämpft er dennoch unermüdlich weiter für seine über 60 Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 4.500 Mitarbeitern - und damit für die ganze Hotel- und Gastronomie-Branche! Er ist ferner überzeugt, dass die zu erwartende Vielzahl von Insolvenzen sich unmittelbar – auch dramatisch – bei der gesamten Zulieferer-Branche auswirken wird. Der Aufsichtsratschef der Dorint Hotelgruppe, Dirk Iserlohe fordert – um ein Aussterben der Hotellerie und Gastronomie und der Lieferanten zu verhindern – noch einmal deutlich die Einführung eines Solidarpaktes.
Aus Sicht von Iserlohe ist in Österreich das Thema Raumkosten – zwar genauso ungerecht – aber konträr gelöst worden. Mieter bzw. Pächter schulden während der „Sperrphase“ keine Mietzahlungen und haben sogar unter besonderen Bedingungen ein Sonderkündigungsrecht. Iserlohe steht für eine ausgleichende Lösung:
Denn es wird ja weiterhin einschneidende Begrenzungen wie Einschränkungen in den Betrieben und darüber hinaus einen gravierenden Konsum-Verzicht bei Kunden und Gästen geben. Dadurch wird die Verlustphase faktisch erheblich verlängert.
Für Dirk Iserlohe gibt es daher nur folgende Lösung für die Hotel- und Gastronomie-Branche: Die nach dem Solidarpakt zwischen Immobilienbesitzern, Nutzern und Banken noch verbleibenden Verluste aus der Corona-Krise werden vom Staat für die Phase der bestehenden Pandemie über die Steuererklärung berücksichtigt. Diese Lösung würde dem Staat dann auch das kostspielige Kurzarbeiter-Geld sparen. Die Zwischenfinanzierung könnte weiterhin über die KfW oder die Länderprogramme aufgefangen werden. Aus der Rückerstattung könnten dann die aufgenommen KfW-Finanzierungen wieder getilgt werden.
Dirk Iserlohes Statement an die Bundesregierung: „Deutschland wird ohne einen gesetzlich geregelten Solidarpakt zwischen den beteiligten Leistungsträgern, also der Hotellerie & Gastronomie mit der Immobilienwirtschaft und den Banken durch diese Rezession - ausgelöst durch die Corona-Krise – die soziale Marktwirtschaft als Maxime für langfristiges wirtschaftliches Handeln verlieren!
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