Dirk Iserlohe, Aufsichtsrats-Chef der Dorint Hotelgruppe: Erneuter Appell an die Bundesregierung, alles zu tun, um die Hotel- und Gastronomie- Branche vor dem Aussterben zu retten

Autor: Birgit Borreck

veröffentlicht in Unternehmensmitteilung on May 13, 2020

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Kölner Familienunternehmer fürchtet baldiges Hotel- und Restaurant-Sterben und konkretisiert noch einmal den umfassenden Solidarpakt

  • Dirk Iserlohe, Aufsichtsrats-Chef der Dorint Hotelgruppe: Erneuter Appell an die Bundesregierung, alles zu tun, um die Hotel- und Gastronomie-Branche vor dem Aussterben zu retten
  • Engagierter Unternehmer sieht Soziale Marktwirtschaft in Gefahr

Köln, 11. Mai 2020 – In seinem sechsten Brief in Folge an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und ihr Kabinett skizziert der Kölner Familienunternehmer Dirk Iserlohe (CEO der HONESTIS AG, zu der die Dorint Hotelgruppe mit über 60 Hotels & Resorts und rund 4.500 Mitarbeitern) noch einmal eindringlich die aktuelle Situation einer immer weiter zusammenbrechenden, sozialrelevanten Hotel- und Gastronomie-Branche. In seinem Schreiben hat er nun zum wiederholten Male konkrete Lösungsansätze aufgezeigt, mit denen es gelingen könnte, die stark angeschlagene Branche zu retten. Dirk Iserlohe sieht die einzige Chance darin, die Verantwortung auf alle Leistungspartner der Wirtschaft zu verlagern. Sein Konzept sieht daher vor, die Lasten nach Billigkeit und Leistungsvermögen neu zu verteilen, was zugleich die Staatslasten mindern würde.

Iserlohe stellt fest, dass die Hotel- und Gastronomiebetriebe in ganz Deutschland noch keinerlei ausreichende Programme, Hilfsmaßnahmen oder unterstützende Gesetze erhalten haben. Seiner Meinung nach greift die beschlossene Umsatzsteuer-Senkung – ausschließlich auf Speisen und vor allem nur für ein Jahr befristet – in Zeiten von schwachen Umsätzen nicht. Wenn die Umsätze vielleicht wieder ein akzeptables Niveau erreicht haben, zieht der Staat die Entlastung wieder zurück. 

Viele der Hoteliers fühlen sich - wie Iserlohe selbst - von der Bundesregierung unverstanden und vernachlässigt!

Dirk Iserlohe erläutert der Bundeskanzlerin und ihren Ministern in seinem erneuten Schreiben noch einmal die schwierige Situation, in der die meisten Kolleginnen und Kollegen und er selbst sich befinden: Anders als die Automobilbranche, in der Umsätze später getätigt  und die Produkte gelagert werden können, verliert jedes Hotel jeden Tag Umsätze. Denn das Hotelzimmer, das heute nicht gebucht wurde, kann morgen nicht doppelt so teuer verkauft werden, um die letzte Nacht auszugleichen. Gleiches gilt auch für die Gastronomiebetriebe mit ihrem Speisenangebot.

Der Streit um die Pacht und Miete ist im vollen Gange 

Dirk Iserlohe spricht inzwischen sogar davon, dass bei den Immobilien-Eigentümern, die an Hotels und Gaststätten vermietet oder verpachtet haben, der „Darwinismus“ ausgebrochen ist. Damit sorgen die Vermieter und Verpächter – gestärkt durch ihre Lobby/Verbände dafür, dass keinerlei Solidarität, sondern nur noch blanker Egoismus in der Wirtschaft durch das aktuelle Covid 19 Gesetz gefördert wird. 

Druck zur Zahlung von Pachten, Mieten und Kapitaldiensten wächst 

Dirk Iserlohe hat als Betroffener – das Volumen der Pachten und Kapitaldienste in seinem Konzern beträgt rund 50 Millionen Euro, denen keine nennenswerte Umsätze gegenüberstehen – bereits mehrfach zum Artikel 240 § 2 EGBGB Stellung bezogen. Aktuell wird seiner Meinung nach ausschließlich den Banken und den Vermietern/Verpächtern der Rücken gestärkt. Im dritten Monat der Corona-Krise bedeutet das, dass der Druck zur Zahlung der Mieten, Pachten und Kapitaldienste nun – bei allen Hoteliers und Gastronomen – wächst,  ja sogar eskaliert.

Hinzu kommt, dass die Zinsen für Pacht- oder Mietrückstände mit neun Prozent  p. a. über dem Basiszins berechnet werden, Vollstreckungen angedroht und wahrscheinlich demnächst Gerichtsvollzieher bestellt werden. „Davon werden die kleinen und großen Betriebe der Hotel- und Gastronomiebranche gleichermaßen betroffen sein“, so - der in den letzten Jahren erfolgreiche - Familienunternehmer Dirk Iserlohe. „Das hat doch nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun“, ärgert er sich inzwischen. Mit all seinen Sorgen kämpft er dennoch unermüdlich weiter für seine über 60 Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 4.500 Mitarbeitern - und damit für die ganze Hotel- und Gastronomie-Branche! Er ist ferner überzeugt, dass die zu erwartende Vielzahl von Insolvenzen sich unmittelbar – auch dramatisch – bei der gesamten Zulieferer-Branche auswirken wird. Der Aufsichtsratschef der Dorint Hotelgruppe, Dirk Iserlohe fordert – um ein Aussterben der Hotellerie und Gastronomie und der Lieferanten zu verhindern – noch einmal deutlich die Einführung eines Solidarpaktes.

Aus Sicht von Iserlohe ist in Österreich das Thema Raumkosten – zwar genauso ungerecht – aber konträr gelöst worden. Mieter bzw. Pächter schulden während der „Sperrphase“ keine Mietzahlungen und haben sogar unter besonderen Bedingungen ein Sonderkündigungsrecht. Iserlohe steht für eine ausgleichende Lösung:

  1. PACHT/MIETE: Die durch die Corona-Krise bedingten, notwendigen Reduzierungen der Raumkosten (keine Stundungen!) der Jahre 2020 und 2021 werden zwischen den Vertragsparteien nach Billigkeit und Leistungsfähigkeit halbiert. Der auf den Nutzer/Mieter entfallende Anteil soll dann ab dem Jahr 2022 über die Restlaufzeit des Vertragsverhältnisses (mindestens aber zehn Jahre) verteilt und der vereinbarten Regelpacht oder  -Miete zugeschlagen werden. Sollte das Vertragsverhältnis keine Restlaufzeit von zehn Jahren aufweisen, wären nachlaufende Zahlungen zu leisten.
  2. BANKEN: Die Kapitaldienste, die krisenbedingt oder wegen der Ziffer (1) erfolgten Mindereinnahmen nicht gezahlt werden können, müssen ausgesetzt und an das Ende der Finanzierungslaufzeit prolongiert werden (mindestens aber verteilt auf fünf Jahre). Hier verweist der alleinige Vorstand der HONESTIS AG Iserlohe auf die Gesetzgebung zum Verbraucherkredit, bei der der Gesetzgeber dies so geregelt hat. Es ist seiner Meinung nach unangemessen, den Kreditnehmer zu benachteiligen, der mit gewerblichen Mietern/Pächtern Vertragsverhältnisse abgeschlossen hat.
  3. CORONA-VERLUSTE: Die Hotellerie und Gastronomie ist dabei gigantische Verluste zu erleiden, selbst wenn der Solidarpakt, wie von mir vorgeschlagen, gesetzlich verankert wird“, ist Dirk Iserlohe besorgt. Er geht davon aus, dass der absolute Betrag der Verluste das zehn- bis 15-fache der durchschnittlichen Gewinne des Wirtschaftjahres 2019 ausmachen wird. Dies kann seiner Meinung nach die Branche nicht ohne verlorene Zuschüsse überleben. Durch die Teilschritte der Lockerungen in die sogenannte „neue Normalität“ werden nun die Personalkosten der Hotels und Restaurants – bedingt durch die Rückkehr aus der Kurzarbeit – sofort sprunghaft ansteigen, und das bei einem begrenzten Umsatz.

Denn es wird ja weiterhin einschneidende Begrenzungen wie Einschränkungen in den Betrieben und darüber hinaus einen gravierenden Konsum-Verzicht bei Kunden und Gästen geben. Dadurch  wird die Verlustphase faktisch erheblich verlängert.

Für Dirk Iserlohe gibt es daher nur folgende Lösung für die Hotel- und Gastronomie-Branche: Die nach dem Solidarpakt zwischen Immobilienbesitzern, Nutzern und Banken noch verbleibenden Verluste aus der Corona-Krise werden vom Staat für die Phase der bestehenden Pandemie über die Steuererklärung berücksichtigt. Diese Lösung würde dem Staat dann auch das kostspielige Kurzarbeiter-Geld sparen. Die Zwischenfinanzierung könnte weiterhin über die KfW oder die Länderprogramme aufgefangen werden. Aus der Rückerstattung könnten dann die aufgenommen KfW-Finanzierungen wieder getilgt werden.

Dirk Iserlohes Statement an die Bundesregierung: „Deutschland wird ohne einen gesetzlich geregelten Solidarpakt zwischen den beteiligten Leistungsträgern, also der Hotellerie & Gastronomie mit der Immobilienwirtschaft und den Banken durch diese Rezession - ausgelöst durch die Corona-Krise – die soziale Marktwirtschaft als Maxime für langfristiges wirtschaftliches Handeln verlieren!


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Tags: Corona-Virus, Dirk Iserlohe, Solidarpakt

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